Der VRA ist die Interessengemeinschaft der rheumatologischen Akutkliniken
Deutschlands. Die konstituierende Sitzung des als gemeinnützig anerkannten Vereins
fand im Herbst 1998 statt. Der Zweck des Vereins ist die Verbesserung der
Versorgungssituation der an rheumatischen Beschwerden erkrankten Patienten durch
Qualitätssicherung und -management in den rheumatologischen Akutkliniken
(Fachkrankenhäusern) und rheumatologischen Fachabteilungen in Deutschland.
Inzwischen sind über 50 Träger von rheumatologischen Akutkliniken
(Fachkrankenhäuser) und rheumatologischen Fachabteilungen Mitglied geworden.
Die Rheumatologie hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten mit großen
Anstrengungen von einer Kurortmedizin zu einer innovativen Fachrichtung mit
immunologischem Schwerpunkt entwickelt. Das Dogma „Reha geht vor Rente“ hat eine
neue Qualität bekommen. Durch eine früh einsetzende, individuell abgestimmte
Rheumatherapie soll die Gesundheit in kurzer Zeit wieder hergestellt werden. Dazu
gehört der Erhalt der Arbeitsfähigkeit und die Unabhängigkeit von Pflege.
Den berechtigten hohen Ansprüchen an die Behandlung rheumakranker Menschen
stellt sich der Verband Rheumatologischer Akutkliniken e.V. (VRA e.V.). Mit dem
Schulterschluss von über 50 Rheuma-Akutkliniken bzw. -Abteilungen soll ihr
Leistungsvermögen allen Kunden, seien es Kassen oder Patienten, demonstriert
werden.
Bisher einmalig in der Geschichte der Rheumatologie wurden Richtlinien zur
Strukturqualität einer internistisch-rheumatologischen Fachklinik bzw. Abteilung
definiert. Eine erste Abstimmung erfolgte zu den Themen Prozess- und Ergebnisqualität.
Strukturen verschiedener Rheumaklinken werden kurzfristig analysiert, um das
„Rheumakrankenhaus der Zukunft“ zu bauen.
In Anbetracht der geplanten Gesundheitsreform mit Einführung eines allgemeinen
Fallpauschalensystems (DRG) werden durch den VRA harte Daten für die Beantwortung
der Frage erstellt, ob bei möglicherweise kürzeren Liegezeiten noch Qualität im
Rheumakrankenhaus sichergestellt werden kann. In den letzten 10 Jahren verkürzten
sich die Liegezeiten in Rheumakliniken bereits bis um die Hälfte. Hier wird vom VRA
gegenwärtig eine Prozess- und Ergebnisanalyse realisiert, die Möglichkeiten und auch
Grenzen für weitere Rationalisierungsmaßnahmen zeigt. Als „Modellkrankheit“ wurde
die rheumatoide Arthritis gewählt. Sie stellt sowohl im ambulanten als auch im
stationären Bereich die häufigste und volkswirtschaftlich bedeutendste entzündlich
rheumatische Erkrankung dar.
Der VRA arbeitet eng mit der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh)
zusammen. Im Gegensatz zur DGRh, einer wissenschaftlichen Fachgesellschaft, vertritt
der VRA die Interessen der Mitgliedskliniken mit der Zielsetzung einer optimalen
Versorgung rheumakranker Menschen. Im Mittelpunkt stehen die hochqualifizierten
Diagnostik- und Behandlungsangebote der akutstationären Einrichtungen. Sie werden
als wesentliche Komponente einer umfassenden Patientenversorgung im Verbund mit
niedergelassenen (Fach-) Ärzten und rehabilitativen Einrichtungen gesehen.